Aufholjagd am Uetliberg

Lauf 1: Zürich – Albisgüetli – Treppenweg – Utosattel – Höckler – Zürich, 12.5km, 451hm
Lauf 2: Zürich – Albisgüetli – Zielweg – Uetliberg – „Trail ohne Namen“ – Zürich, 15.6km, 607hm

Offensichtlich bieten sich Frühling und Herbst am besten zum Laufen an. So erkläre ich mir nun mal, dass ich lange Zeit keine typischen Traillaufeinheiten unternommen habe. Der Jahresanfang begann so vielversprechend. Lange dachte ich mein Ziel von 500km in den Laufschuhen dieses Jahr, locker erreichen zu können. Die langen Läufe im Frühjahr wie Grenzerfahrung, Cardada/Cimetta oder auch der Wettkampf am Blüemlisalplauf sorgten locker dafür, dass ich mindestens bis August über dem über dem benötigten Schnitt von Laufkilometern pro Monat lag, um die 500km dieses Jahr zu knacken. Doch dann machte sich bemerkbar, was schleichend im Mai begann. Ich wechselte Sportarten. Die Tennissaison ging durch die verschiedenen Aufstiegsspiele länger als gedacht, durch das wettermässig durchwachsene Frühjahr zog ich jetzt mehr und mehr mit dem Rennvelo los und dann waren da noch die anderen Verpflichtungen wie Hochzeiten, Geburtstage und so, die längere Läufe oder gar Wettkämpfe nicht zuliessen. Und so kommt es, dass ich ca. 6 Wochen vor Jahresende nicht mal 380km geschafft habe.

Zürichsee in Abendstimmung
Zürichsee in Abendstimmung

Aber Grund zum Aufgeben ist das keiner. Ausserdem ist das Wetter jetzt wieder herbstlicher. Fast schon sehr herbstlich. Geschneit hat es schon. Nebelig ist es auch. Und so hoffe ich jedes Mal, dass ich durch Läufe auf den Züricher Hausberg, den Uetliberg, schöne Aussichten geniessen kann. Letzte Woche beispielsweise ist mir das gelungen, als ich an einem eher trüben Samstag noch kurz vor Sonnenuntergang losgerannt bin. Über den Treppenweg hoch (seitlich des supersteilen Laternenwegs) bis zum Sattel konnte ich noch die letzten Sonnenstrahlen erhaschen. Wahrlich schön und lohnenswert. Es ist übrigens erwähnenswert, dass ich relativ vielen Trail-/Bergläufern begegnet bin. Scheint eine neue Trendsportart zu sein.

Sonnenuntergang über dem Argau
Sonnenuntergang über dem Argau

Und dieses Wochenende bin ich wieder gestartet. Ein anderer Weg diesmal, der nicht ganz so steil ist und immer wieder Passagen zum Erholen hat. Der Weg war traumhaft, die Wetterbedingungen herbstlich, positiv ausgedrückt. Der komplette Berg hatte sich in eine Nebelwolke eingehüllt. Als wollte er diesen Sonntag nicht aus seinem Bett aufstehen. Nicht ideal für Fotos, aber eigentlich ganz gute Bedingungen zum Laufen. Auch diesmal war ich nicht allein, sondern fand insbesondere auf dem Gipfel des Uetlibergs einige gleichgesinnte Läufer vor. Beim Abstieg jedoch war ich wieder ganz allein, da ich einen sehr engen, stark vermatschten und technisch nicht einfachen Trail gefunden habe. Spass hat es gemacht. Auch wenn die Waschmaschine jetzt wieder arbeiten muss.

Mein Kilometerzähler ist nun 408km weitergeschritten. Das sind noch 92km bis zur magischen 500er Grenzen. Schauen wir, was in den letzten 5 Wochen des Jahres noch passiert.