Vom Jungfraujoch zur Mönchsjochhütte

Wanderung: Jungfraujoch – Mönchsjochhütte – Jungfraujoch, 4km, 320m, 16.07.2017

Es gibt Wanderungen und es gibt Wanderungen. Solche und solche. Solche, bei denen man über idyllische Wiesen und Wälder durch die Berge wandert, mit stetigem Blick auf die umliegenden Bergriesen. Und solche, bei denen man direkt bei den Bergriesen durch eine Welt aus Schnee und Eis stiefelt, bei ungemütlichem Wind und Wetter, auf Höhen über 3000m. Und selten liegen diese beiden Welten so nah beieinander wie im Berner Oberland. An einem Tag (Samstag) noch eine typische Mürrener Panoramawanderung über das Alpdreigestirn Spilboden-, Schilt- und Suppenalp. Am nächsten Tag inmitten der wilden Welt aus Schnee und Eis inmitten des berühmten Bergdreigestirns Eiger, Mönch und Jungfrau (Sonntag).
 
Und möglich macht das die seit 1923 existierende Bahn auf das Jungfraujoch, welche ich mit Freundin und Familie in Angriff nahm, um anschliessend bis zur Mönchsjochhütte zu wandern. Nicht so spektakulär und lang wie letztes Jahr bei der Tour der „Berner Haute Route“, aber dennoch aufregend. Nach pünktlicher Ankunft um 9:05Uhr auf dem 3554m Jungfraujoch starteten wir unsere Wanderung zur Mönchsjochhütte für ein vorgezogenes Mittagessen.
 
Blick über den Jungfraufirn auf das in Wolken gehüllte Aletschhorn - auf dem Weg vom Jungfraujoch zur Mönchsjochhütte
Blick über den Jungfraufirn auf das in Wolken gehüllte Aletschhorn
Obwohl mit Blau als Gletscherroute markiert, ist der mit einem Radtruck präparierte Weg fast eben und ohne grössere Schwierigkeiten begehbar. Natürlich immer gutes Wetter, sprich Trockenheit und ausreichend Sicht vorausgesetzt. Apropos Wetter: Das noch am Vortag angekündigte Kaiserwetter wollte sich doch nicht durchsetzen und so zogen vereinzelte dickere Wolken durch, die uns etwas die Aussicht beraubten. 
 
Das soll aber der Sympathie für und Freude über diese Welt aus Schnee und Eis nicht trüben. Nach einer knappen Stunde erreichten wir die Mönchsjochhütte. Und es ist schon etwas besonderes, sein Z’Mittag auf 3650m über Meer einzunehmen. Der Menschenschlag in der Hütte ist übrigens gemischt. Natürlich sagten viele der Gletscherwanderer und Bergsteiger „Grüezi“, jedoch befanden sich auch einige Turnschuhträger unter den Gästen. Nachvollziehbar, wenn man die Touristenmassen sieht, die täglich auf das Jungfraujoch strömen. Von denen können natürlich auch einige das Schild lesen „Mönchsjochhütte, 45min“. Dass sie ohne richtiges Schuhmaterial doch ziemlich nasse Füsse bekommen, steht natürlich nicht angeschrieben. 
 
Und das ganze Ausmass des Touri-Ziels bemerkten wir erst bei der Rückkehr zum Joch. Ein Mischmasch aus Chinesen, Japanern, Indern und weiteren Asiaten. Nur der guten und erfahrenen Organisation der Mitarbeiter der Jungfraubahn haben wir es zu verdanken, dass wir geordnet zurück wieder in die heile Bergwelt des Lauterbrunnentals gelangten.
 
Der grösste Eisstrom der Alpen, der Aletschgletscher, vom Jungfraujoch
Der grösste Eisstrom der Alpen, der Aletschgletscher