Sprintdistanz beim Zürich Triathlon

Triathlon: Zürich Strandbad Mythenquai – Landiwiese – Kilchberg – Hafen Enge, 0.5km/20km/5km/, 84m, 29.07.2017

Wettkämpfe in Ausdauersportarten habe ich mittlerweile nun doch einige bestritten. Stadtläufe, Bergläufe, Teilstrecken von Triathlons. Genau zählen mag ich sie nicht mehr. An die Königsdisziplin, dem Triathlon, habe ich mich jedoch als Einzelstarter noch nicht gewagt. Zu unkomfortabel fühlte ich mich im Schwimmen – nicht einmal über die sogenannte Sprintdistanz mit „nur“ 500m Schwimmanteil.

Nach mehreren besuchten Schwimmkursen während des letzten Winters konnte ich mittlerweile solide kraulen, zwar nicht schnell, aber solide. Eigentlich war jetzt die Tür offen für den ersten Triathlon. Also streichen wir das „eigentlich“ und rein ins kalte Wasser gesprungen, einfach mal die Sprintdistanz probieren. Und wo geht das besser als direkt vor der Haustür beim jährlichen Zürich Triathlon.

Die Vorbereitung

7:00Uhr, Check-in in die Wechselzone: Das Rennrad wurde bei Startnummer 1466 bereitgestellt. Daneben ein Handtuch mit den Rennradschuhen sowie den Laufschuhen. Dazu kamen Handtuch, Velo- bzw. Renntrikot, Startnummer, Sonnenbrille, Helm sowie etwas Trinken und Essen. Und zwar in der Reihenfolge, wie es am effizientesten bei den späteren Wechseln funktionieren sollte.

7:45Uhr, kurz vor dem Schwimmstart: Entgegen der Entscheidung vieler anderer wählte ich den Neoprenanzug. Das Ausziehen beim ersten Wechsel würde mir zwar etwas Zeit kosten, dafür gewinne ich durch den Neo an Wassergefühl und Sicherheit beim Schwimmen selber. Das hilft dem Körper als auch dem Kopf. Die Aufregung steigt.

Das Rennen

8:00Uhr, Startschuss (0.5km): Es ist schon ein cooles Gefühl, wenn hunderte Schwimmer in den Zürichsee stürmen, sobald der Startschuss erklingt. Natürlich habe ich mich in den hinteren Reihen eingeordnet. Immerhin benötigen die besten Schwimmer nur knapp die Hälfte meiner anvisierten Zeit. Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal zusätzlich etwas ausserhalb der Meute starten. Zu häufig bin ich vor mir jemanden in die Füsse geschwommen oder jemand hat mich an meinen eigenen berührt. An ein rhythmisches Kraulen war nicht zu denken. Doch das Zwischenziel kam trotz des ständigen Wechsels zwischen Brust- und Kraulstil immer näher.

Ca. 8:15Uhr, Wechsel auf das Rennrad (20km): Geschafft! Nun raus aus dem Wasser. Die ersten Schritte fühlten sich seltsam an, bevor ich anschliessend langsam meinen Neoprenanzug abstreifte. Dann schnell zu meinem Rennrad, auf das Handtuch gesetzt, Neo ausgezogen, Socken an, Schuhe an, Trikot an, Brille an, Helm auf und zugemacht. Und weiter geht es. Nach dem Verlassen der Wechselzone habe ich mich auf mein Velo geschwungen und bin losgetreten. Das Ziel war jetzt, mit möglichst hoher Trittfrequenz ein gleichmässiges Tempo vorzulegen und sich langsam steigern. Die Strecke war platteben und durch die zahlreichen Starter (zu der ab der zweiten Runde auch die Junioren/Juniorinnen und Frauen dazustiessen) genoss jeder Teilnehmer zumindest etwas Windschatten – auch wenn dies offiziell verboten war. Mein Plan ging schlussendlich auf. Ohne auf der letzten Rille zu fahren, brauchte ich für die 20km etwas mehr als 30min und kam auf die angepeilte Durchschnittsgeschwindigkeit von über 35km/h.

Ca. 8:50Uhr, Wechsel auf die Laufstrecke (5km): Die ersten Schritte müssen ulkig ausgesehen haben, nachdem ich vom Velo abgesprungen bin. Gewohnt von der hohen Trittfrequenz haben meine Knie haben förmlich aneinander geschlagen. Gestürzt bin ich glücklicherweise nicht und den Wechsel in die Laufschuhe konnte ich schnell vollziehen. Die 5km waren relativ unspektakulär. Die bisherigen Anstrengungen, die ich bis dahin nicht so stark gespürt habe, merkte ich aber jetzt doch deutlich. Ich zählte die Kilometer, holte noch einige Läufer vor mir ein und nach knapp über 20min bog ich auf die Zielgerade ein.

Ca. 9:14Uhr, Zieleinlauf: Froh bin ich schon gewesen, als ich schliesslich das Ziel erreichte. Viel Energie hatte ich nicht mehr im Tank, sodass ich nicht zum berühmt berüchtigten Zielsprint ansetzte. Schlimm war das nicht. Mit einer Zeit von 1:14,06 überquerte ich die Ziellinie an 46. Position in meiner Altersklasse (20-34 Jahre) – von 117. Das ist ok, wenn man bedenkt, dass ich nach dem Schwimmen unter ferner Liefen und als einer der langsameren gewechselt habe.

Das Fazit

Viel wichtiger als die Platzierung: Es hat unheimlich viel Spass gemacht. Der Disziplinenwechsel sorgt nicht nur für Abwechslung bei den Sportarten selber, sondern bringt durch den Wechsel selber eine weitere, insbesondere mentale Komponente ins Spiel. Was ziehe ich für welche Disziplin an? Was brauche ich zuerst? Wo lege ich mir Essen und Trinken bereit? – all das muss bedacht und geplant werden. Cool. Es wird vermutlich nicht der letzte Triathlon gewesen sein.

Erster Triathlon gemeistert - entspannt kann ich nun weiteren Startern zu schauen
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