Mit dem Velo durchs Dreiländereck

Nach zwei grossartigen Wettkampfläufen und unzähligen Trainingseinheiten zu Fuss war es für mich wieder einmal Zeit auf das Rad zu kommen. Die letzte Tour war einige Zeit her, die Wettervorhersage für das Wochenende in Basel war vielversprechend. Also nutzte ich Samstag und Sonntag für kurze gemütliche Ausflüge, bei dem ich neue Strecken in der Schweiz, in Frankreich und in Deutschland kennenlernen konnte – ein Vorteil im Dreiländereck um Basel.

Auf den Spuren der Tour de France

Radfahrt: Birsfelden – Allschwil – Hegenheim – Hagenthal – Wolschweiler – Leymen – Hofstetten-Flüh – Therwil – Birsfelden, 57.3km, 483hm, 23.09.2017

Das Besondere ist, wenn man dem Rad durch Frankreich fährt, das Gefühl auf den Strassen des Landes unterwegs zu sein, wo jährlich das grösste Radsportereignis stattfindet. Die französischen Strassenmarkierungen, der rauhe Strassenbelag, die andersfarbigen Ausschilderungen, die Dörfer mit den typischen Boulangeries und Fromageries und selbst die irgendwie anders wirkende Landschaft – obwohl man nur einen Katzensprung von der Schweiz und von Deutschland entfernt ist, fühlt man sich wie mit dem Mythos Tour de France verbunden.

Das Dorf Wolschweiler mit seinem Rathaus - dem Mairie
Das Dorf Wolschweiler mit seinem Rathaus – dem Mairie

Ich wählte wie gesagt eine einfache Strecke. Kurz nach Allschwil ging ich über die französisch-schweizer Grenze in Richtung Hegenheim, dann weiter zum Hagenthal, wo die Hauptschwierigkeit des Tages warten sollte. Denn von dort aus stieg die Strasse moderate 4% für 3.2km bergan auf einen nicht namentlich festgehaltenen Hügel. Die folgende Abfahrt nach Bettlach war das reinste Vergnügen, betrug die Geschwindigkeit auf der breit ausgebauten Strasse doch selten unter 40km/h.

Über die typischen französischen Strassen mit rauhem Asphalt geht des zurück in die Schweiz
Über die typischen französischen Strassen mit rauhem Asphalt geht des zurück in die Schweiz

Über Oltingen, Wolschweiler und Leymen gelangte ich wieder zurück in die Schweiz. Die letzte kleine Hürde auf meiner Ausfahrt erfolgte dann bereits im Land der Eidgenossen bei Hofstetten-Flüh. Doch der 1.2km Anstieg mit seinen 5% erinnerte eher an einen Abschnitt eines Frühjahrsklassikers als an eine Hochgebirgsetappe der Tour, sodass auch dieser Hügel keine wirkliche Schwierigkeit darstellte. Die Rückfahrt nach Birsfelden über Therwil, Oberwil und Bruderholz nahm ich gelassen und genoss die letzten Kilometer dieser schönen Ausfahrt am Samstagmorgen.

An der deutsch-schweizer Grenze bis Rheinfelden

Radfahrt: Birsfelden – Pratteln – Rheinfelden – Grenzach-Wyhlen – Birsfelden, 34.6km, 117hm, 24.09.2017

7:39Uhr am Sonntagmorgen: Einen kleinen Vorfrühstückssnack zu uns genommen, einen Schluck Wasser getrunken und los ging es für meine Freundin und mich mit einer morgendlichen Radtour – absichtlich ohne Berge und in überschaubarem Umfang. Nach dem ich gestern noch in Frankreich umher kurvte, war das Ziel der heutigen Etappe Deutschland.

Bei sehr frischen Temperaturen unterhalb der 10°-Grenze radelten wir los. Mit flüssigem Tritt konnten wir die morgendliche Stimmung und die Ruhe voll und ganz geniessen. Über teils verwinkelte, aber flache Velowege in den Schweizer Dörfern Muttenz, Pratteln und Augst gelangten wir nach Rheinfelden, bei der wir Innenstadt und die Rheinbrücke bewunderten, bevor wir anschliessend den Rhein und somit die Grenze überquerten. In Deutschland nun waren zwar die Radwege nicht mehr so eindeutig ausgeschildert, dafür fanden wir jedoch vor Grenzach-Wyhlen einen ausreichend breit angelegten, irgendwie traumhaften Radweg vor, der für Spaziergänge, Inline-Skaten und eben Radfahren besonders empfehlenswert ist – insbesondere um diese Uhrzeit. Schon bald sahen wir den Roche-Turm wieder und bogen kurz vor Basel Richtung Birsfelden ab.

Morgendliche Stimmung auf der altehrwürdigen Rheinbrücke in Rheinfelden
Morgendliche Stimmung auf der altehrwürdigen Rheinbrücke in Rheinfelden

Für uns lohnte sich der Frühsport auf jeden Fall. Einerseits konnten wir bereits frühmorgens auf einen erfolgreich zurückgelegte Sporteinheit zurückblicken, andererseits erwartete uns ein ergiebiges Z’Morge.