Einmal Murtensee und zurück

Rennrad: Bern Bahnhof – Uettlingen – Kerzers – Murtensee – Kerzers – Uettligen, 97.2km, 883hm, 23.06.2018

Erinnert ihr euch an den Skilanglaufausflug im Nationalpark Gantrisch, den ich im Februar 2016 mit zwei guten Freunden unternommen habe. Seitdem ist es her, dass ich den beiden einen Besuch abgestattet habe. Grund genug, um wieder einen Ausflug Richtung Bern zu unternehmen. Dieses Mal jedoch mit dem Rennrad.

Angekommen am Bahnhof Bern war das erste Ziel Uettligen – dem Wohnort der beiden. Ein Katzensprung sollte es sein, eine kleine Odyssee wurde es. Statt 7 fast flachen Kilometern hatte ich fast 13km und 150hm in den Beinen, als ich bei ihnen ankam. Zum Glück erwartete mich ein ausgedehntes zweites Frühstück zur Stärkung bevor es mit der eigentlichen Tour los ging.

Zu zweit begaben wir uns dann auf die Ausfahrt Richtung Murtensee. Über viele kleine Strässchen im Berner “Unter”-land gelangen wir über Kerzers an den mit 22.8km2 kleinsten der drei grossen Schweizer Jurarandseen (neben dem Neuenburger- und dem Bielersee). Die Landschaft war traumhaft, fast schon mediterran. Auf der einen Seite türmte sich der Jurahauptkamm mit dem markanten Gipfel des Chasserals auf, gegenüber fiel der Blick auf die Alpenkette mitsamt den berühmten Erhebungen des Berner Oberlandes. Das anspruchslosere Profil der bisherigen Tour sowie der leichte Rückenwind trugen dazu bei, dass die Ausfahrt ein reiner Genuss war.

Dies sollte so bleiben, bis wir an den Murtensee gelangten. Am Nordwestufer fuhren wir einen 38km/h-Schnitt, den ich im  Windschatten meines fast zwei Meter grossen Vordermanns auch gut folgen konnte. Meine Sportuhr zeigte mir bereits über 50 zurückgelegte Kilometer an. Und dann kam, was kommen musste und ich schon erwartete. Sobald wir die unterste Spitze des Sees erreichten und die Heimfahrt traten, verwandelte sich der vorher “leichte” Rückenwind in stärkeren Gegenwind um. Mein Beine wurden dementsprechend auch nicht frischer.

Auf dem ersten Abschnitt der Heimfahrt versuchte ich durch eine weiterhin höhere Trittfrequenz Kraft zu sparen. Zudem  hielt ich mich von nun an des Öfteren im Windschatten auf. Dies funktionierte im Flachen ganz gut. Als dann die kleineren, aber doch nicht zu verachtenden Anstiege zurück nach Uettligen anstanden, muss ich das ein und andere Mal abreisen lassen. Der Saft war raus. Die längere Velopause sowie der unnötige Umweg am Anfang zollten ihren Tribut. Irgendwie erreichten wir aber doch ohne grosse Verzögerung unser Ziel. Mit fast 100km war dies die längste Tour für mich seit gut zwei Jahren. Somit konnte ich am Abend sehr zufrieden noch Deutschland gegen Schweden schauen.


English summary: It has been more that two years when I did a nice cross-country skiing tour with two very good friends. So, it was definitely time for another visit – but this time for cycling. The almost 100k loop to Murtensee and back had two faces. The first and easy one with no climbs, tailwinds and fresh legs, the second and hard one with some climbs, stronger headwinds and tired legs. Still, it was a great experience as cycling with friends is definitely one of the best things to do.