Noch ein mal intensiv, dann Tapering

Lauf, Rennrad: diverse, 30.07.2018-16.08.2018

In den letzten zwei bis drei Wochen vor den Saisonhighlight sollte die Trainingsintensität und -anzahl abnehmen, damit der Körper ausreichend erholt für Höchstleistungen bereit ist. Tapering („Zuspitzung“ oder „Reduktion“) wird diese Phase genannt. Doch bevor diese begann wollte und sollte ich noch das ein oder andere intensivere Training absolvieren.

Hinter dem Uetliberg läuft es sich gut weiter, bei toller Abendstimmung
Hinter dem Uetliberg läuft es sich gut weiter, bei toller Abendstimmung

Die Woche um den 1. August, dem Schweizer Nationalfeiertag, bot sich für mehrere Trainingseinheiten in kurzer Zeit an. Immerhin gab es einen freien Tag mehr in dieser Woche. Montagabend nutzte ich für eine längere Laufeinheit auf und um den Uetliberg (17.1km, 751hm), und noch weiter. Erst zum zweiten Mal in fünf Jahren Zürich lief ich ins Auegstertal hinab in Richtung Stallikon. Das Hoch-runter-hoch-runter war eine wichtige Erfahrung, die mir auch beim Ultraks Berglauf helfen sollte. Am nächsten Morgen, also keine zwölf Stunden später, lief ich wieder fast auf den Uetliberg (11.4km, 481hm). Dieses Mal in frischer Morgenluft und mit Stöcken. Die Aussicht und Stimmung um diese Uhrzeit war traumhaft. Am 1. August selber liess ich mein Rennrad für den Inferno einstellen, Lenker und Sitzposition adjustieren – in Deutschland wohl gemerkt, da dort die Geschäfte geöffnet hatten. Eine anschliessende erste Ausfahrt (30.1km, 132hm) versprühte Vorfreude auf das bevorstehende Event. Eine weitere Laufeinheit am Donnerstag, eine SUP-Einheit am Freitag und eine intensivere Ausfahrt mit dem „neuen“ Rennrad im Baselbiet am Sonntag mit zwei mittelschweren Anstiegen (83.7km, ca. 1200hm) komplettierten die intensive Trainingswoche drei Wochen vor den Wettkämpfen.

Besondere Stimmung auf dem Uetlikamm - noch schläft die Stadt
Besondere Stimmung auf dem Uetlikamm – noch schläft die Stadt

Jetzt begann die Taperingphase. Während ich mich abgesehen von kleineren Aktivitäten unter der Woche eher ausruhte, streute ich ich für das Wochenende noch eine Rennrad- und eine Laufeinheit ein. Auf eine lockere 50km-Runde mit ca. 700hm am Samstag – wohlgemerkt genau eine Woche vor dem Inferno – folgte eine 10.3km langer Morgenlauf mit ca. 200hm am Sonntag. Beide Aktivitäten ging ich langsam an. Natürlich hätte ich die Einheiten auch schneller absolvieren können, aber in der Tapering-Phase sollte man ausschliesslich einzelne Spitzen in sein Training ausbauen. Zudem merkte ich, wie mein Kopf sich mental vorbereitete. Wie fühle ich mich am Anstieg? Hätte ich schneller gekonnt? Wie reagiert der Körper bei kurzen intensiven Abschnitten? Und wieviel anstrengender wird es im Wettkampf?

Das Rennrad für den Inferno: auf mich eingestellt und mit Triathlonaufsatz für die langen flachen Passagen
Das Rennrad für den Inferno: perfekt eingestellt und mit Triathlonaufsatz für die flachen Passagen

In der letzten Woche vor dem Inferno reduzierte ich die sportliche Vorbereitung drastisch, dafür begann die organisatorische. Kleidung, Essen, Logistik – alles musste bedacht werden. Die Spannung stieg. Und die Vorfreude auch.


English summary: Two to three weeks before the main highlights of the year, every competitor should start the tapering phase. An important time where you rather reduce the scope and intensity of your training. While I still tried to push myself in week 3 before the Inferno race with multiple cycling and running activities, I reduced significantly the following week. The last week before the races, I basically stopped any longer exercises and rather started the mental and organisational preparation. I was definitely so ready for the races!