2020: Das Basel-Mürren-Jahr

Vermutlich werden wir für viele Jahre, Jahrzehnte und vielleicht Jahrhunderte auf 2020 zurückschauen- zu stark hat uns die Corona-Pandemie in unserem Alltag eingeschränkt, zu stark hat sie uns persönlich beeinflusst. Und wie verhielt es sich mit Lauftrek? Beeinflusst ja, eingeschränkt nur etwas. Schaut man auf die sportlichen Leistungen sowie die nackte Anzahl der Aktivitäten, könnte man meinen, dass es wieder ein super erfolgreiches Lauftrek-Jahr mit allerlei Erlebnissen war – und das war es auch! Aber dennoch möchte ich mit ein paar Ernüchterungen angefangen, die diesen eigentlich goldenen Auftakt ins neue Jahrzehnt bekleidete.

Um es vorwegzunehmen: ich konnte an keinem einzigen Rennen oder Wettkampf teilnehmen. Den Snow Walk and Run in Arosa liess ich überarbeitet und mangelnder Fitness bedingt aus, die Lotterie zur Anmeldung für den weltbekannten UTMB meinte es nicht positiv mit mir (das Rennen fand natürlich nicht statt), eine mögliche Teilnahme am Gantrisch-Trail fiel der zweiten Corona-Welle zum Opfer. Rennen, an denen ich bereits fix meine Anmeldung in der Tasche hatte, den Skymarathon in Livigno und das legendäre Rennen von Sierre-Zinal, wurden auf 2021 geschoben oder anderweitig abgehalten. Der Inferno legte auch eine Pause ein. Und was war mit der Tennissaison? Diese fand zwar etwas verzögert statt, jedoch hatte ich mich am Anfang der Saison entschieden, meine Mitgliedschaft für 2020 in eine passive umzuwandeln, um mich vermehrt auf Laufwettbewerbe und (nicht zu vergessen) die Arbeit konzentrieren zu können. Somit standen null Wettkämpfe auf meiner 2020er Aktivitätenliste. Das hat es wohl seit meinem sechsten Lebensjahr nicht mehr gegeben.

Also war 2020 ein verlorenes Jahr? Ein bisschen ja, aber doch auch nein. Und zwar ein klares Nein. Auch wenn die erste Jahreshälfte in vielerlei anderer Hinsicht an Turbulenzen kaum zu überbieten war, sammelte ich dennoch einige Streckenkilometer und Höhenmeter. Die zweite Jahreshälfte wandelte sich dann in ein wahres Lauf- und Wanderabenteuer, natürlich geprägt von vielen Ausflügen in und um Basel und Mürren, die aber auch viele Entdeckungen bereit hielten. Der Klettersteig Mürren-Gimmelwald, die Wanderung zum Oberhornsee (Highlight des Jahres!), die Besteigungen des Bietenhorns und des Bryndlis, der Mountainbikeausflug nach Bühren und auf den Blattenpass, die Velotour durch das Lützeltal – um nur einige zu nennen. Apropos Neuentdeckungen. Unter diese Kategorie fallen übrigens auch noch der Trailrunningausflug bei Magglingen (traumhaft schön) sowie eine entspannte Wanderung im Val Terbi (ohne Bericht). So schlecht war das Jahr nicht, auch wenn sich die Zusammenfassung deutlich weniger spektakulär liest als in den Vorjahren:

  • 20 Lauftrek-Berichte, davon ein Intro, ein Outro, ein Bericht aus Magglingen, 1 Bericht aus Zürich, die restlichen 16 Berichte aus Basel oder Mürren
  • Damit handelten alle Berichte von Aktivitäten in der Schweiz (einem kurzen Teilausflug nach Frankreich abgesehen) – sowieso war ich nur zweimal im Ausland: in Reinsdorf und in Barcelona
  • Zum ersten Mal bis zum Oberhornsee gewandert, das Bietenhorn erklommen, das Saustal hinabgerannt, den Klettersteig Mürren-Gimmelwald bezwungen, den Gempen 3x in Folge gefahren, den Laternenweg 2x in Folge hinaufgerannt, auf der Wartenberg gestanden – und vieles mehr
  • Es gab jedoch nur einen Lauf über 20km (Magglingen), dafür sonst viele kürzere Ausflüge (siehe auch unten)
  • Ausserdem habe ich 0 Tennismatches gespielt, 0 Wettkämpfe bestritten, 0 Auslandsberichte geschrieben (trotz eines Laufes in der Nähe von Barcelona)

Doch um das Ganze positiv zu beenden:

  • Ich bin 35 Radfahrten gefahren und habe dabei 1406.6 km und 20’059hm weggestrampelt (8 Radfahrten, 520km und 9000hm mehr als im Vorjahr)
  • Ich habe 72 Läufe absolviert und dabei 575.3km und 16’744hm gesammelt – das zwar sind 6000hm und 100km weniger als im Vorjahr, aber aufgrund der ausgebliebenen Rennen ein passables Ergebnis
Symbolisch für 2020: „Zurück nach Mürren“ galt es für viele Wochenenden

2020 wird als etwas Besonderes in den Geschichts- und Lauftrekbüchern bestehen bleiben. Übrigens auch, weil es das fünfte Lauftrek-Jahr war. Einen Auftakt in ein goldenes Jahrzehnt hätte ich mir aber anders vorgestellt. Vielleicht wird das Jahrzehnt nicht so golden wie gedacht oder erhofft. Vielleicht wird es aber ab jetzt auch immer weiter bergauf gehen. So wie in der einen oder anderen Form – also zu Fuss oder mit dem Velo – das Lauftrekjahr 2021! Run. Ride. Hike. Anywhere.

English version: 2020 was special – and not only because it was the 5th year of my Lauftrek history, but because of the Covid-19 situation which had an impact on the entire world and also on my Lauftrek adventures. Without a single race and without one article about an experience abroad, I still collected a lot of kilometres and elevation. I was able to do incredible trail runs, bike rides, and hiking tours. Of course, this year was not as I had imagined the debut of a golden decade – however, there are still 9 years to go. And at least one other year where it is called again: Run. Ride. Hike. Anywhere.