Nach Tennis kommt Ausdauer

Lauf: Zürich – Uetlibergkamm/Gratweg – Balderen – Stallikon – Aumüll – Gamlikon – Balderen – Leimbach – Wollishofen – Zürich, 22.4km, 817hm, 03.06.2018

Antrittsschnelligkeit,  Augen-Hand-Koordination, Orientierung, Sprintausdauer, Agilität. Eigenschaften, die ein Tennisspieler braucht. Langstreckenausdauer wirkt sich dagegen nachteilig auf die Leistungsfähigkeit im Tennis aus. Um schnell mehrfach von A nach B zu sprinten und dabei die kleine Filzkugel über das Netz zu schlagen, braucht es die eher gemächlichere Grundlagenausdauer nicht. Für einen längeren Berglauf, den ich für Ende August geplant habe, jedoch schon.

Nach Beendigung der diesjährigen Interclubsaison wollte ich wieder mit dem Ausdauerlauf beginnen. Mit Rucksack und genügend Wasser, aber ohne klarem Ziel lief ich nur einen Tag nach dem letzten Spiel los. Für den Anfang entschied ich mich für einen Weg, der hoch zum Gratweg des Uetlibergs führt und den ich noch nie gerannt bin. Beeindruckend wie viele verschiedene versteckte Wege einem Trailrunner an dem kleinen Gebirgszug bei Zürich zur Verfügung stehen.

Beim Aufstieg zum Uetlikamm entdeckte ich diesen entspannten Pausenort
Beim Aufstieg zum Uetlikamm entdeckte ich diesen entspannten Pausenort

Die Wahl etwas Neues zu laufen, motivierte mich, weitere unbekannte Wege zu erforschen. Nachdem ich an der Kreuzung beim Restaurant Balderen den rechten Pfad wählte , erreichte ich durch eine kurze steile Bergabpassage Stallikon – eine mir von verschiedenen Rennradtouren bekannte Ortschaft im Auegstertal. Beim Erblicken eines Wanderschilds am Gegenanstieg ging mir das Herz auf. Über Feld- und Waldwege, die ich bisher nur von grösserer Entfernung erahnen konnte, rannte ich nun in gutem Tempo bis zum Tannbodenwald. Trotz der mittlerweile 10km und ca. 500 Höhenmetern in den Beinen fühle ich mich fit. Ich war glücklich.

Wie ein Licht ganz am Ende des Tunnels - Am Lochenweiher
Wie ein Licht ganz am Ende des Tunnels – Am Lochenweiher im Tannbodenwald

Dennoch wuchs in mir das Bewusstsein, dass ich nicht ewig weiterlaufen kann – entweder muss ich mir einen geeigneten Bahnhof als Ziel suchen oder ansprechende Wanderwege zurück in Richtung Uetliberg und Zürich. Ich fand Zweiteres. Über Gamlikon gab es ausgeschilderte Wanderweg zurück zur Kreuzung am Balderen. Den Anstieg konnte ich zwar nur marschierend zurücklegen, doch in keinem Fall langsam oder müde. Ich schien wirklich gut durch das Frühjahr gekommen zu sein. Erst auf den letzten 3-4km wurden die Beine schwer und ich war froh, als ich nach gut zweieinhalb Stunden am Hafen Enge ankam. Mit insgesamt 22.4km und 817 Höhenmetern habe ich die Entfernung des Laufes am Inferno-Teamtriathlon locker übertroffen. Die beim Wettkampf angestrebten Zeiten konnte ich nicht erreichen. Aber das Trainingsziel war vor allem eines: Ausdauertraining. Und das gelang mir erfolgreich.


English summary: It has been a while since my longer run. And different from the characteristic that you need as a tennis player (e.g. handy-eye coordination, sprints, orientation, etc.), I wanted to go for another proper endurance practice unit. Although not knowing where to go when I started, I found a very cool loop with nice trails that summed up to a total of 22.4km and 817m of elevation. Longer than the running part of the Inferno team triathlon, and I did not feel to bad.

 

 

Erfolgreiche, aber kurze Tennissaison

Tennis: 1. Liga TC Belvoir, KO in der 1. Aufstiegsspielrunde, May/Juni

In meinem zweiten Jahr als Kapitän der zweiten Mannschaft bei den Aktiven des TC Belvoirs setzten wir uns das Ziel, die Klasse zu halten. Nach dem wir in der letzten Tennissaison durch 5 klare Siege den Weg zurück in die oberste regionale Liga geschafft haben, sollte dieses Jahr unbedingt ein Abstieg verhindert werden. Zu schwach waren die meisten im Gegner in der 2. Liga, wodurch die Spiele doch immer sehr. In diesem Jahr sollte das anders, insbesondere herausfordernder werden.

Schon beim ersten Gegner erwartete uns ein deutlich gestiegenes Niveau. Aufgrund des lokalen Tennisleistungszentrums befindet sich in Kreuzlingen eine hohe Dichte an guten Spielern. Und obwohl wir unser Team  gegenüber des letzten Jahres noch einmal verstärken konnten, unterlagen wir die Auftaktpartie deutlich mit 1:8. Wir gerieten unter Zugzwang. Eine weitere Niederlage würde bedeuten, dass wir uns mit den unangenehmen und unberechenbaren Abstiegsspielen auseinandersetzen müssen. Doch wir gewannen Spiel 2 und 3 jeweils deutlich mit 7:2 und 8:1, sodass wir bereits nach der Vorrunde den Klassenerhalt sicher hatten und ohne etwas zu verlieren in die Aufstiegsrunde einzogen.

Trotz einiger starker Einzelspiele verloren wir diese Partie in Oberglatt jedoch mit 3:6. Dieses Ergebnis ist nicht tragisch, doch damit endete unsere bis dahin erfolgreiche Tennissaison sehr abrupt. Ein Sieg und somit ein Weiterkommen in der KO-Runde wäre durchaus möglich gewesen. Nächstes Jahr gibt es einen neuen Anlauf.


English summary: With last year’s promotion to the first regional tennis league, we knew that matches will be tighter than in the second league. However, due to some new strong junior players in our team, we had still the ambition to move to the promotion matches of the playoffs. And we made it. After losing 1-8 the first match, we could win the remaining games with 7-2 and 8-1 respectively. The season was already successful – even the loss in the first playoff round could not stop our enjoyment. Nonetheless, with only 4 matches the season was quite short. 

Etappenrennen in den Mai

Radfahrt 1: Zürich – Richterswil – Zürich, 48.2km, 94hm, 27.04.2018
Radfahrt 2: Birsfelden – Dornach/Hochwald – Seewen –  Grellingen – Birsfelden, 53.1km, 666hm, 28.04.2018
Radfahrt 3: Birsfelden – Rheinfelden- Birsfelden, 30.9km, 99hm, 29.04.2018
Radfahrt 4: Pfäffikon/Schwyz – Lachen – Sattelegg – Einsiedeln – Hirzel – Zürich, 73.1km, 1011hm, 30.04.2018

Seit 2014 setze ich mir das jeweils Ziel, bis zum 1. Mai des Jahres bereits 500 Radkilometer zurückgelegt zu haben. Und nur einmal konnte ich diesen ersten Meilenstein nicht erreichen – und zwar im letzten Jahr.  Das war wohl ein erstes Anzeichen dafür, dass am Ende des Jahres 2017 nur ca. 950 Radkilometer auf dem Tacho ausgewiesen wurden und das Ziel von 1500km pro Jahr verfehlt wurde. 2018 sollte anders werden! 

Doch auch dieses Jahr ging es mit einem sogenannten „Slowstart“, also einem langsamen Start, los. Im Januar und Februar standen keine Kilometer auf der Habenseite – denn abgesehen von einem Ausflug zu einem Indoor-Cycling-Kurs fuhr ich keine Minute. Der März zeigte sich von einer  besseren Seite. Natürlich! Die Tage werden länger und vor allem auch wärmer. Die ersten 100km waren somit im Sack. Und auch im April lief es nicht schlecht an. Doch letztlich sollte ein verlängertes Wochenende bis zum 1. Mai, die noch ausstehenden Kilometer liefern. Ohne es im Voraus so zu planen, sollte sich eine Art Etappenrennen vom 27.04.-30.04. ergeben.

Die erste Ausfahrt war etwas besonderes. Denn nach langer Zeit nutzte ich an einem Freitag wieder einmal die Gelegenheit, bereits vor Arbeitsbeginn ein paar Kilometer abzuspulen. Zwar war die Tour weder lang noch besonders hart. Doch wenn man bereits um 8:30Uhr seine fast 50km (bei praktisch null Höhenmetern) in den Beinen hat und bei bestem Wetter am Zürichsee entlang geradelt ist, dann kann es nur ein guter Arbeitstag werden. Am Samstag und Sonntag wechselte ich dann die Gegend und erkundete die Region um Basel/Birsfelden. Während ich am Samstag eine kurze, mittelschwere Etappe durch das Oberbaselbiet wählte (53km, 666hm), nutzte ich den Sonntagmorgen für eine entspannte Ausfahrt bis nach Rheinfelden und zurück (31km, 99hm).

Die „Königsetappe“ sollte schliesslich am Montag, dem Brückentag, erfolgen. Wieder zurück in Zürich entschied ich mich dafür, mit dem Zug bis nach Pfäffikon/Schwyz zu fahren. Von dort aus wollte ich die erste grössere  Passüberquerung des Jahres angehen – und zwar über den Sattelegg. Mit seinen 1190m ü. N. zählt er sicherlich nicht zu den ganz grossen Alpenpässen. Aber der Anstieg von der Nord-/Ostseite zieht sich immerhin über 11.7km bei durchschnittlichen 6.4% in die Höhe und hat mir bei der Erstüberquerung im Jahr 2013 ziemlich zugesetzt. Dieses Mal jedoch konnte ich von der „kürzeren“ Anfahrt (normalerweise gehe ich direkt von Zürich) sowie einer guten Planung profitieren. Zwar verpasste ich meine Bestzeit beim Aufstieg um eine gute Minute, aber die Beine fühlten sich noch frisch genug für die lange Abfahrt nach Zürich an. Der aufkommende Gegenwind verdarb mir zwar kurzzeitig die gute Laune, doch als ich nach fast 75km und gut 1000hm wieder zu Hause ankam, überwog die Freude.  

Vier Tage am Stück mit dem Rennrad unterwegs. Über 200km und 1800hm zurückgelegt. Mein Jahreswert auf 470km anwachsen lassen und dabei wieder beeindruckende Landschaften durchquert. Zwar erreichte ich (noch) nicht die 500km-Marke – der 1. Mai blieb auch ruhig – aber ein guter Start in die Radsportsaison 2018 war es allemal.


English summary: Four days, four stages, four cycling tours. Although I missed the actual goal to hit the 500k milestone before May 1st, I had some spectacular days on my bike on the last days of April 2018. Starting with a first cycling tour on a Friday morning at Lake Zurich, following up with two nice short rides in the area of Basel and finishing with an awesome crowning stage from Pfäffikon to Zürich over the 11k climb of Sattelegg.