Abstieg / Aufstieg – eine seltsame Tennissaison

Tennis: TC Belvoir (1./2. Mannschaft)

Ein Artikel über Tennis, der nicht ins Schema des Blogs passt. Doch obwohl es sich nicht um einen Lauf, eine Wanderung oder eine Radfahrt handelt, möchte ich dennoch ein paar Worte zur diesjährigen Tennis-Interclubsaison (zu deutsch Punktspiele) verlieren.

Dem aufmerksamen Leser ist es nicht entgangen, dass an den Mai- und Juniwochenenden zumeist Tennismatches anstehen. Wie letztes Jahr durfte ich auch dieses Jahr in zwei Mannschaften ran. Während wir mit der 2. Mannschaft des TC Belvoirs und einer leicht verschlechterten Besetzung keine Chance auf den Klassenerhalt hatten, konnte ich der 1. Mannschaft helfen, den Aufstieg in die dritte Schweizer Liga (Nati C) zu realisieren. Das Highlight war wohl der Sieg im letzten Aufstiegsspiel gegen den Grasshoppers Club Zürich, bei welchem wir einen 2:4 Rückstand nach den Einzeln in ein 5:4 Sieg umwandeln konnten.

Meine persönliche Bilanz liest sich eher durchwachsen. Im Einzel konnte ich gerade mal ein Spiel gewinnen (bei fünf Niederlagen). Besonders bitter war dabei, dass ich innerhalb von zwei Monaten drei Mal gegen gleichklassierte R4-Spieler unterlag. Genauso viele wie in den letzten paar Jahren zusammen. Viele Sätze verlor ich knapp 5:7, 4:6 oder 6:7, teilweise trotz Satzbälle oder vorheriger Führung – offensichtlich fehlte mir dieses Jahr die Abgeklärtheit in den entscheidenden Momenten. Sehr positiv hingegen war die Doppelbilanz mit vier Siegen und einer knappe Niederlage – inklusive des Gewinns im entscheidenden Doppel im letzten Aufstiegsspiel. Allez Belvoir!

Auslandsaufenthalt im Schwarzwald

Radtour: Birsfelden – Lörrach – Kandern – Blauen – Badenweiler – Kreuzweg – Kleines Wiesental – Rheinfelden – Birsfelden, 112.1km, 1646m

Samstag, 25. Juni, ca. 17:30, im Zug von Zürich nach Basel – Elfmeterschiessen beim EM-Achtelfinalspiel zwischen Schweiz und Polen. Alle Fahrgäste sind gespannt. Selbst der Schaffner, oder besser gesagt, der Conducteur. Doch alles Zittern und Bangen war umsonst. Die Schweiz verlor.

Nach dem das Spiel vorbei war und die Lage wieder etwas ruhiger, kam ich mit meinem Sitznachbar ins Gespräch. Nächstes Thema: Rennvelo. Roland, so hiess er, war ebenfalls passionierter Fahrer und gab mir den Tipp, doch mal eine Ausfahrt in den Schwarzwald zu machen. So schön sei es da. Und Anstiege wie in den Alpen. Aha. Ich wurde neugierig.

Sonntag, 26. Juni. Tatsächlich machte ich mich auf den Weg in den grossen Kanton. Der Südschwarzwald ist auch gar nicht so weit entfernt von Basel/Birsfelden. Nach einer ersten „Rennstunde“ erreichte ich Kandern, ein kleiner Ort direkt am Fusse der ersten Hügel. Vor mir lagen zwei ca. 10km lange Anstiege, die mich jeweils auf gute 1000m bringen sollten.

Der erste Anstieg, der sich über 9.4km hinzog, führte mich am bekannten Ausflugsberg Blauen vorbei. Die Passstrasse zieht sich bei freundlichen 5% durch ein schönes Tal hindurch und an dem kleinen Dörfchen Malsburg-Marzell vorbei. Der Passübergang selber ist unspektakulär, die Abfahrt nach Badenweiler sogar etwas unangenehm aufgrund des schlechten Strassenbelags und einiger sehr engen Passagen.

Unmittelbar nach Badenweiler bog ich rechts ab, in Richtung meines Höhepunkts dieser Tour. Dem Kreuzwegpass. 1070m über dem Meer, 10.4km Anstieg bei durchschnittlichen 7% – das entspricht wirklich einem der kürzeren Alpenpässe (z.B. dem Sattelegg bei Einsiedeln) und daher ist es auch allzu verständlich, dass ich mich eher hoch quälte, als dass ich da mal so drüber hinweg flog. Das Erreichen des Gipfels ist wie immer ein Genuss und entschädigt für alle vorherigen Anstrengungen. Schön dieser Schwarzwald.

Kreuzwegpass mit Ausblick auf Belchen
Ausblick auf den Belchen vom Kreuzwegpass (1070m)

Zwei kleine Wermutstropfen hatte die Tour dennoch:
a) Aus irgendwelchen Gründen gibt es auf deutschen Passstrassen keine Restaurants – ich habe dann erst später gemerkt, dass es ca. 500m unterhalb des Gipfels das nette Hotelrestaurant Haldenhof mit leckeren Speisen und Getränken gibt.
b) Die eigentlich lange, einfache und daher schnelle Abfahrt hinunter und zurück nach Kleines Wiesental wartete mit starkem Gegenwind auf. Das sorgte einerseits dafür, dass ich anfänglich trotz fast sommerlicher Temperaturen wirklich fror und später natürlich sowohl an Geschwindigkeit als auch unnötig Energie verlor. Gut, dass ich mich mit einem kräftigen Wurstsalat vorher gestärkt hatte.

Hinweis: Es war das zweite Mal, dass ich mit meinem Rennvelo die Schweiz verliess. Nachdem ich vor zwei Jahren die Tour de France in den Vogesen besuchte, bin ich dieses Mal sozusagen auf der anderen Seite des Rheins gewesen.