Einmal im Jahr… und dann Muskelkater

Skilanglauf: Einsiedeln Trachslau / Bolzberg, 19.2km, 319hm, 12.02.2017

Samstag, 18.02.2017. Ich bin in Basel und wache am Morgen auf. Ich freue mich, denn am Abend werde ich zu einem Konzert von The XX gehen. Eine meiner Lieblingsbands. Aber ich bin aus einem weiteren Grund froh. Muskelkater! Nicht weil er da ist, sondern weil er weg ist. Nach fast einer Woche. Das hat man davon, wenn man sich nur einmal im Jahr Skilanglauf versucht.

Rückblick: Eine Woche davor. Kein Skifahren. Zumindest nicht mit den breiten Brettern. Zu zweit brechen wir nach Einsiedeln auf – in das wohl best erschlossene Skilanglaufgebiet im Umland von Zürich. 2x fast 25km Loipen, präperiert und gespurt für klassisch und Skating. Während ich mich letztes Jahr noch an das mir bis dahin unbekannte Skating gewagt hatte, war dieses „Jahr“ wieder klassisch dran. 

Perfekt präparierte Loipen auf dem Weg nach Trachslau
Perfekt präparierte Loipen auf dem Weg nach Trachslau

Die Ski liehen wir aus und trotz kleiner Probleme beim Anschnallen, waren wir kurz nach 10Uhr Sonntagmorgen ready für unser Loipenabenteuer. Und nach wenigen Sekunden sassen wir das erste Mal auf dem Hosenboden. Die Ski sind doch irgendwie anders. Anders als Abfahrtski, aber auch anders als Skatingski. Doch auch daran gewöhnten wir uns schnell. Schön gleiten. Links, rechts, links, recht und dann und wann ein Doppelstockschub.

Kritisch wurde es gewöhnlich auf den Abfahrten. In der Spur kann einfach nicht gebremst werden, sodass man in der darauffolgenden Kurve für gewöhnlich den nächsten blauen Fleck holte. Mit der Zeit wurde es besser, man bekam so etwas wie Gefühl und vor jeder Abfahrt sind wir fast schon gekonnt ausgespurt. Nach der ersten Runde hing ich noch eine zweite ran (während die Freundin eine Ovomaltine in der Beiz genoss), sodass nach guten 2 Stunden Skilanglauf 20km zusammenkamen – und das bei bestem Wetter.

Ein perfekter Sonntag und somit ein guter Start in die neue Woche. Der Muskelkater hätte erspart bleiben können. Aber das kommt davon, wenn man nur einmal im Jahr Skilanglauf fährt.

Bei genauem Blick auf Einsiedeln kann man das Kloster erkennen
Bei genauem Blick auf Einsiedeln kann man das Kloster erkennen

 

Winterlauf auf den Uetlikamm

Lauf: Zürich See – Sihlareal – Höckler – Uetlikamm – Zürich See, 12.2km, 434hm, 22.01.2017

Nein. Heute morgen konnte und wollte ich nicht im Morgengrauen aufstehen und auf den Uetliberg laufen. Lieber irgendwo gemütlich auswärts frühstücken. Was wir dann auch im Sprüngli geschmackvoll gemacht haben. Davor und danach noch etwas Tennis geschaut. Zverev schlägt sensationell Murray, Federer ringt Nishikori nieder. Es hätte sich auch gar nicht gelohnt auf die Spitze des Berges zu laufen. Die Sicht war nicht gut. Zumindest unten in Zürich.

Am Nachmittag klarte es auf. Leicht. Und vielleicht war der Nebel auf fast 900m gar nicht so dicht, wie es von unten aussah. Also Winterlaufsachen an, Kamera in die Tasche, Handschuh an den Rucksack – und los geht’s. Mal wieder in Richtung Uetliberg. Auf ungefähr 600m war die Schneefallgrenze erreicht. Durch die langanhaltende Kälte der vergangenen Wochen hat sich der schnee Schnee auf den Bäumen verkristallisiert. Teilweise hauchzart waren Äste und Zweige mit weissem Glanz überzogen. Märchenhaft. Mehrere Male hielt ich, um doch noch das ein oder andere Bild zu machen und dieses Schauspiel einzufangen – was mir auch gelang.

Leider verlor ich bei einem dieser Stopps meine Handschuhe. Ich bin zwar noch bis zum Kamm (Crête) des Uetlibergs gekommen, jedoch entschied ich mich dann zum Umkehren. Leider ohne Erfolg bezüglich der Handschuhe. Und dadurch konnte ich dieses Mal wieder nicht bei gutem Wetter Fotos auf Zürichs Hausberg machen.