Outdooraktivitäten auf den Seychellen

Eigentlich wollte ich diesen Beitrag „Wandern auf den Seychellen“ betiteln. Und obwohl mich jetzt der Eine oder Andere verwundert anschauen mag, ist Wandern auf den Seychellen mehr als möglich. Die grösseren der insgesamt 113 Inseln, zu denen auch die Hauptinseln Mahé, Praslin und La Digue gehören, gelten als Granitinseln und sind somit vulkanischem Ursprungs, können daher auch mit einigen Erhebungen aufwarten. Auf Mahé ist der höchste Punkt mit dem Morne Seychellois immerhin auf 906m über Meer und liegt im gleichnamigen Nationalpark. Dennoch sind die Seychellen vor allem für wasserorientierte Outdooraktivitäten gedacht, weshalb dieser Beitrag auch beide Seiten abdecken soll.

Strände, Strände, Strände – und Schnorcheln

Strand und Schnorcheln: 01.11.2017-09.11.2017

Die Hauptattraktivität der Inseln bleiben die vielzähligen Traumstrände mit ihrem türkisfarbenen Wasser und dem puderzuckerähnlichen weissen Sand. Einer schöner als der andere. Glaubt man den verschiedenen Reiseführern und Internetblogs, so müssen mindestens 11 der 10 schönsten Strände weltweit auf den Seychellen zu finden sein. Die Strände sind zudem sehr gut zum Schnorcheln geeignet, da die Riffe in den meisten Fällen direkt vorgelagert sind. Auch wenn die meisten Riffe durch die Korallenbleiche* nicht mehr in bekannter Farbenpracht erstrahlen, die An- und Vielzahl der Fische ist nach wie vor atemberaubend – gut, das man einen Schnorchel dabei hat. 

* 1998 kam es durch das besondere Strömungsphänomen El Nino zum Anstieg der Wassertemperatur um 6°C, wodurch das Absterben vieler Korallen im Indischen Ozean verursacht wurde.

Wandern auf La Digue

Wanderung: La Digue, La Passe – La Passe, ca. 3.5km, ca. 200hm, 02.11.2017

Zurück zur Wanderung: Unser Ziel auf La Digue war es neben den Schnorchel-Abenteuern auf den Nid d’Aigle zu wandern. Der Anstieg ist ca. 2km lang, man überwindet aber dennoch fast 300hm. Bei Start in La Passe, dem Hauptort von La Digue, war der Gipfel noch komplett in Wolken eingehüllt. Wir liefen dennoch in voller Euphorie los, immerhin kann sich das Wetter nach unseren zweitägigen Erfahrungen im Stundentakt ändern. 

Noch hängt Nebeln in den Bäumen unterhalb des Nid d'Aigle, Seychellen
Noch hängt Nebel in den Bäumen unterhalb des Nid d’Aigle

Nach ein paar hunderten von Metern wurde es jedoch schlimmer – es fing an zu giessen. Wenigstens gab dies uns etwas Zeit für eine erste Fotopause. Als der Regen nachliess, stiefelten wir weiter auf der asphaltierten „Strasse“ bis zum Snack Bellevue, einem kleinen Restaurant nur 20min entfernt vom Gipfel auf ca. 200m ü. M.. Für uns eine super Gelegenheit, einen weiteren dieser erfrischenden selbstgemixten Fruchtsäfte zu uns zu nehmen und etwas zu verweilen.

Tolle Aussicht - aber die Wolkendecke zeigt schon, viel besser wird es in den nächsten Stunden nicht, Seychellen
Tolle Aussicht – aber die Wolkendecke zeigt schon, viel besser wird es in den nächsten Stunden nicht

Richtig gemütlich konnten wir es uns jedoch nicht machen. Erstens hörte es nicht auf zu regnen (und wenn dann nur für ein paar Minuten) und zweitens spürte man doch die niedrigen Temperaturen, welche mit dem Höhenunterschied kamen. Darum und weil die Sicht definitiv nicht besser wurde, entschieden wir uns entgegen eines weiteren Aufstiegs zum Nid d’Aigle und ging zurück nach La Passe, um nach einer Dusche den Tag mit einem schönen Sonnenuntergang am Strand doch nun gemütlich ausklingen zu lassen.

Wandern auf Mahé?

Obwohl Mahé wie oben beschrieben die am besten geeignete Seychellen-Insel zum Wandern ist, fiel eine Wanderung im attraktiven Morne Seychellois National Park leider wegen des Regen buchstäblich ins Wasser. Während der Wetterwechselperiode um Oktober/November kommt es öfters zu starken Regengüssen in den Bergen der Hauptinsel. Bei unseren wenigen Tagen auf Mahé waren die Berge meist umhüllt von Regenwolken. Als wir an einem Tag doch unser Glück versuchten, giesste es aus Eimern, sodass nur ein Aussichtsfoto von der Teefabrik SeyTe blieb.

Ein Gefühl für den Ausblick, der bei gutem Wetter von den Aussichtspunkten des Morne Seychellois National Park möglich wäre, Seychellen
Ein Gefühl für den Ausblick, der bei gutem Wetter im Morne Seychellois National Park möglich wäre

Wieder einmal Biken – neuerdings mit einem Fully

Mountainbike: Zürich See – Uetliberg-Trail (unterer Part) – Zürich See, 15.4km, 344hm, 30.09.2017

Mir wurde im Juni das Mountainbike gestohlen, am hellichten Tage, am Züricher Hauptbahnhof, während dem ich bei Schwyz auf den grossen Mythen gerannt bin. Ein in vieler Hinsicht schmerzhafter Verlust. Als ich  dann anfangs September in meiner Ferieneuphorie und vermutlich bereits Andrenalin befüllt wegen des damals bevorstehenden Jungfrau-Marathons in den Rad-Shop gegangen bin, wollte ich gar nicht zwingend etwas kaufen. Der Preis und die Ausstattung überzeugten mich jedoch vollends von einem neuen Mountainbike. Ähnliche Masse wie beim vorherigen Modell, jedoch etwas bessere Komponenten, ein mechanisch verstellbarer Sattel, aber vor allem dieses Mal mit Vollfederung vorne und hinten – ein „Fully“ also. 

Noch etwas Neues: Bevor ich die ersten Probefahrten in Angriff nahm, schraubte ich ausserdem  Klickpedalen an. Mit diesen sollte ich definitiv mehr Halt in technisch anspruchsvolleren Abfahrten haben, was z.B. bei Wurzel- oder Steinpassagen extrem wichtig ist. Ganz risikofrei sind solche Klickpedalen natürlich auch nicht, da man bei harten Bremsmanövern nicht die Füsse einfach von den Pedalen bekommt. Also braucht es etwas Übung – auch wenn ich bei meinem Rennvelo die „Clickies“ seit einigen Jahren fahre. Nach der Montage war ich nun endgültig bereit, mein neues Spielzeug auszuprobieren.

Eine der ersten Fahrten sollte an einem Samstagmorgen Ende September noch vor 7Uhr beginnen. Aufgrund der doch mittlerweile kürzer gewordenen Tage war es noch dunkel, als ich mich mit meinen Schuhen in die Pedale klickte. Ziel war es, lockere Anstiege hoch zu rollen und über einfache technische Bergab-Passagen sich an das neue Bike zu gewöhnen. Die Anstiege liefen natürlich super. Die fixen Schuhe an den Pedalen helfen enorm, einen effektiven und effizienten Rhythmus am Berg zu treten. Als ich dann am unteren und somit letzten Part des Uetliberg-Trails ankam, bereite ich die Abfahrt vor. Mit einem kleinen Griff unter den Sattel fuhr ich diesen nach unten, um einen besseren Schwerpunkt und mehr Flexibilität zu erhalten. Dann nahm ich die ersten Kurven in Angriff und genoss die Abfahrt. Ziemlich schnelle merkte ich die Vorteile der Klickpedalen. Volle Kontrolle über das Bike. Traumhaft. Die Hinterradfederung bietet zudem noch zusätzlichen Komfort, da jede kleinere Unebenheit auf dem Trail ohne Weiteres abgefangen wird. Irgendwann muss ich wohl eine längere Tour und Abfahrt mit diesem Fully planen.

Aber jetzt ging in Zürich erstmal die Sonne auf und ich widmete mich diesen Samstag noch andere Dinge…

Nach getaner Downhill-Arbeit mit neuem Fully konnte ich den Sonnenaufgang über dem Zürichsee geniessen
Nach getaner Downhill-Arbeit mit neuem Fully konnte ich den Sonnenaufgang über dem Zürichsee geniessen

 

Mit dem Velo durchs Dreiländereck

Nach zwei grossartigen Wettkampfläufen und unzähligen Trainingseinheiten zu Fuss war es für mich wieder einmal Zeit auf das Rad zu kommen. Die letzte Tour war einige Zeit her, die Wettervorhersage für das Wochenende in Basel war vielversprechend. Also nutzte ich Samstag und Sonntag für kurze gemütliche Ausflüge, bei dem ich neue Strecken in der Schweiz, in Frankreich und in Deutschland kennenlernen konnte – ein Vorteil im Dreiländereck um Basel.

Auf den Spuren der Tour de France

Radfahrt: Birsfelden – Allschwil – Hegenheim – Hagenthal – Wolschweiler – Leymen – Hofstetten-Flüh – Therwil – Birsfelden, 57.3km, 483hm, 23.09.2017

Das Besondere ist, wenn man dem Rad durch Frankreich fährt, das Gefühl auf den Strassen des Landes unterwegs zu sein, wo jährlich das grösste Radsportereignis stattfindet. Die französischen Strassenmarkierungen, der rauhe Strassenbelag, die andersfarbigen Ausschilderungen, die Dörfer mit den typischen Boulangeries und Fromageries und selbst die irgendwie anders wirkende Landschaft – obwohl man nur einen Katzensprung von der Schweiz und von Deutschland entfernt ist, fühlt man sich wie mit dem Mythos Tour de France verbunden.

Das Dorf Wolschweiler mit seinem Rathaus - dem Mairie
Das Dorf Wolschweiler mit seinem Rathaus – dem Mairie

Ich wählte wie gesagt eine einfache Strecke. Kurz nach Allschwil ging ich über die französisch-schweizer Grenze in Richtung Hegenheim, dann weiter zum Hagenthal, wo die Hauptschwierigkeit des Tages warten sollte. Denn von dort aus stieg die Strasse moderate 4% für 3.2km bergan auf einen nicht namentlich festgehaltenen Hügel. Die folgende Abfahrt nach Bettlach war das reinste Vergnügen, betrug die Geschwindigkeit auf der breit ausgebauten Strasse doch selten unter 40km/h.

Über die typischen französischen Strassen mit rauhem Asphalt geht des zurück in die Schweiz
Über die typischen französischen Strassen mit rauhem Asphalt geht des zurück in die Schweiz

Über Oltingen, Wolschweiler und Leymen gelangte ich wieder zurück in die Schweiz. Die letzte kleine Hürde auf meiner Ausfahrt erfolgte dann bereits im Land der Eidgenossen bei Hofstetten-Flüh. Doch der 1.2km Anstieg mit seinen 5% erinnerte eher an einen Abschnitt eines Frühjahrsklassikers als an eine Hochgebirgsetappe der Tour, sodass auch dieser Hügel keine wirkliche Schwierigkeit darstellte. Die Rückfahrt nach Birsfelden über Therwil, Oberwil und Bruderholz nahm ich gelassen und genoss die letzten Kilometer dieser schönen Ausfahrt am Samstagmorgen.

An der deutsch-schweizer Grenze bis Rheinfelden

Radfahrt: Birsfelden – Pratteln – Rheinfelden – Grenzach-Wyhlen – Birsfelden, 34.6km, 117hm, 24.09.2017

7:39Uhr am Sonntagmorgen: Einen kleinen Vorfrühstückssnack zu uns genommen, einen Schluck Wasser getrunken und los ging es für meine Freundin und mich mit einer morgendlichen Radtour – absichtlich ohne Berge und in überschaubarem Umfang. Nach dem ich gestern noch in Frankreich umher kurvte, war das Ziel der heutigen Etappe Deutschland.

Bei sehr frischen Temperaturen unterhalb der 10°-Grenze radelten wir los. Mit flüssigem Tritt konnten wir die morgendliche Stimmung und die Ruhe voll und ganz geniessen. Über teils verwinkelte, aber flache Velowege in den Schweizer Dörfern Muttenz, Pratteln und Augst gelangten wir nach Rheinfelden, bei der wir Innenstadt und die Rheinbrücke bewunderten, bevor wir anschliessend den Rhein und somit die Grenze überquerten. In Deutschland nun waren zwar die Radwege nicht mehr so eindeutig ausgeschildert, dafür fanden wir jedoch vor Grenzach-Wyhlen einen ausreichend breit angelegten, irgendwie traumhaften Radweg vor, der für Spaziergänge, Inline-Skaten und eben Radfahren besonders empfehlenswert ist – insbesondere um diese Uhrzeit. Schon bald sahen wir den Roche-Turm wieder und bogen kurz vor Basel Richtung Birsfelden ab.

Morgendliche Stimmung auf der altehrwürdigen Rheinbrücke in Rheinfelden
Morgendliche Stimmung auf der altehrwürdigen Rheinbrücke in Rheinfelden

Für uns lohnte sich der Frühsport auf jeden Fall. Einerseits konnten wir bereits frühmorgens auf einen erfolgreich zurückgelegte Sporteinheit zurückblicken, andererseits erwartete uns ein ergiebiges Z’Morge.